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Nach den famosen Erlebnissen beim Fackel Up 2015 war die Vorfreude auf die diesjährige Neuauflage groß gewesen. Mit Sauna, Cocktaildusche, Next-Level-Beerrace und einem Naturrasen gleich einem Teppich hatten die Rot-Pötte im letzten Sommer ein großartiges Turnier auf die Beine gestellt. Dementsprechend rege der Andrang auf die Teilnahmeplätze beim Fischkutter, was es schlussendlich ermöglichte mit der komfortablen Teamstärke von 14 MatrosInnen gen Braunschweig zu reisen.

 

Ankunft am Freitagabend auf diesem schönen Gelände, wo Spielfelder, Zeltplätze, Orga, Essen, Duschen und auch alles Weitere nicht weiter als einen Scheibenwurf voneinander entfernt liegt. Herzlich wie gewohnt, Marcel und Co in Hochstimmung. Die Sauna läuft bereits. Aber der Reihe nach: erst einmal das Zelt aufbauen und ein Bierchen trinken.

Samstag früh um 9 Uhr zum Turnierauftakt gegen Disckick Berlin. Niemand geringeres als der Vorjahressieger. Mit dem Ziel der Titelverteidigung angereist und entsprechend stark aufgestellt, zeigten uns die Berliner deutlich wie man Unkonzentriertheiten bestraft und Turns in Breaks verwandelt. Eine Niederlage also zum Auftakt, kein Grund aber für schlechte Stimmung. Positiv rein ins zweite Spiel, leider gleich gegen den zweiten Titelaspiranten. Das "Team der Liebe" mit bekannten Gesichtern aus Hamburg. Auch hier zogen wir einigermaßen deutlich den Kürzeren. Bei hohem Spirit über die gesamte Spieldauer brachten die Verliebten schnell einige Scheiben in die Endzone und ließen auch später den nun etwas sicherer aufspielenden Kutter nicht mehr wirklich heran kommen. Eine der schönsten Szenen des Wochenendes ergab sich im Spiritkreis. Wo das Team der Liebe in einer stimmungsvollen Zeremonie im Beisein beider Teams Philipp und Veronica in einem Regen aus roten Herzen vermählten. 

Diesen Feierlichkeiten zum Trotz fand sich der Kutter nach zwei Spielen und zwei Niederlagen zur Lagebesprechung im Schatten wieder. Ab jetzt sollte es aufwärts gehen, so der allgemeine Konsens. Alles rein also in das nächste Spiel gegen Bonnsai. Das Spiel entwickelte schnell eine Dramatik, wie gemacht für die zahllosen neutralen Zuschauer am Spielfeldrand. Immer wieder wechselte die Führung, spektakuläre Aktion auf beiden Seiten. Hier waren plötzlich alle voll im Spiel und nach Ablauf der Spielzeit lagen die Bonner mit einem Punkt in Führung, der Kutter in Scheibenbesitz. Der Punkt wird ausgespielt, jetzt nochmal eine sichere Offense, die Basics wie zuvor besprochen. Nochmal der Dump, Swing, jetzt ist der Raum da. Der Cut im richtigen Moment, das Angebot passt... Der Kutter machts! Und sichert sich im dritten Spiel ein Unentschieden. 

Ein großartiges Spiel, Danke Bonnsai! Das erste Erfolgserlebnis und wenn die Stimmung auch vorher schon sehr gut war, so machte dieses Spiel doch Lust auf die verbliebenen zwei Begegnungen. Als nächstes gegen "Deine Mudder". Die Bremer waren ebenfalls mit Niederlagen ins Turnier gestartet und der Kutter zeigte sich nach drei Spielen nun heiß auf den ersten Sieg. Mittlerweile auch gut eingespielt und aufeinander abgestimmt, startete das Spiel zu unserem Vorteil. Die Bremer fanden kein Mittel gegen unsere Pseudo-Zone und gaben immer wieder die Scheibe ab. Gleichzeitig blieb der Kutter voll im Spiel und verwertete die Angebote. Am Ende der Spielzeit stand der erste Sieg eines nun wie entfesselt aufspielenden Fischkutters. Die Formkurve zeigte steil nach oben und spätestens jetzt war der Fischkutter angekommen auf diesem Turnier. 

Hinein ins letzte Spiel des Tages. Torpedo Phoenix aus Dortmund wartete auf der anderen Line. Es entwickelte sich zu einem Spiel auf Augenhöhe, welches leider auch von Unkonzentriertheiten geprägt wurde. Leichte Scheibenverluste auf beiden Seiten, immer wieder Pick-Calls und Zusammenstöße verhinderten ein flüssiges Spiel. Mit der schon bewährten Zone gelang es uns zwar das Spiel der Dortmunder zu unterbrechen. Nur leider können die auch lange Dinger werfen, so dass wir uns immer wieder schnelle Punkte fingen. Auf der anderen Seite hatte unsere Offense aber auch meist noch eine Lösung parat um die D der Dortmunder aus dem Spiel zu nehmen. Das bessere Ende des Spieles lag schließlich beim Kutter, der so den zweiten Sieg in Folge und eine ausgeglichene Tagesbilanz mit vom Platz nehmen konnte. Für den Sprung unter die besten acht Teams reichte das freilich nicht, aber wir hatten unseren Rhytmus nach schwierigem Start gefunden und zuminest der einstellige Tabellenplatz auch so noch möglich.

Nach den Spielen ist vor der Party und dies gilt umso mehr beim Fackel Up in Braunschweig. Beerrace und Partydusche zur Einstimmung auf den Abend, oder doch mit den müden Beinen erst einmal in die Sauna zur Regeneration? Oder vielleicht nochmal eine Partie Spike Ball oder Becherovka im Sand danach gleich zum ausgiebigen Spanferkelessen? In Braunschweig bieten sie einem alle Möglichkeiten der Abendgestaltung. Und wie man es auch macht, man trifft sie alle wieder auf der Party im 1. OG. Hier hat der Kutter ja bekanntlich seine Stärken. Dieses Mal aufgelaufen in bunten Strupfhosen und passenden Tops, verkleidet als Obst wurden sie in betrachlicher Teamstärke noch bis zum frühen Morgen auf der Tanzfläche gesichtet. Je später der Abend, desto voller der Kutter. Diese bekannte Weißheit ist durchaus wörtlich zu verstehen, denn als gegen 5 Uhr morgens das letzte Lied verhallte befanden sich das Schiff noch fast vollbesetzt (neun Leute sollen es wohl noch gewesen sein) auf dem Parkett. 

Wie aber nun das erste Spiel am Sonntagmorgen pünktlich erreichen? Es wurden dazu verschiedene Taktiken angewendet. Vom ordinären Wecker bis zum bereitgestellten Eimer voller Wasser und der kalten Teamdusche noch vor dem Frühstück. So kam es, dass trotz starker Party Performance der Fischkutter (fast) geschlossen um 9 Uhr gegen Gießen auf der Line stand. Mit verkürztem Warm-Up (Cheer+Sprint mit 60% zur Line) ging es rein ins Spiel. Es gehört zu den Unergründlichkeiten dieses Wochenendes, wie es dazu kam, dass der Fischkutter hier ein absolut seriöses und kontrolliertes Spiel auf das Feld brachte. Ruhiges Spiel, sichere Pässe und auf der anderen Seite schon wieder diese unermüdliche Defense brachten tatsächlich den Sieg. 

Damit schon den dritten in Folge. Mittlerweile wach und auch getragen von einer großartigen Simmung im Team, gab es irgendwie keinen Zeifel mehr am eigenen Spiel. Zu gut funktionierte nun schon dieses Team. Fröhlich hinein in die nächste Begegnung gegen die Red Eagles. Mit den Berlinern entwickelte sich das vielleicht allerschönste Spiel des Wochenendes. Bei vollem Einsatz und spektakulären Einzelaktionen wechselte die Führung hin und her. Kein Team konnte sich einmal absetzten, aber am Ende war da vielleicht ein D mehr beim Kutter, jedenfalls stand am Ende der nächste Sieg auf dem Scoreboard. Was kann es schöneres geben, als bei hohem Spirit und Zusammenhalt die Spiele knapp zu gewinnen... vielleicht zum Abschluss eines Turnieres nochmal gegen den Gastgeber? So sollte es kommen, Spiel um Platz neun, Abschlussspiel gegen Rot Pot. 

Und es war wieder eins dieser Spiele. Fröhlich, knapp und dabei highly spirited. Beim Fischkutter gab es an diesem Sonntag einfach nichts zu holen. Da konnten die Braunschweiger noch so gut die Scheibe laufen lassen; am Ende der Spielzeit stand da wieder ein Sieg für die Hamburger. Unbesiegt am Sonntag, 9. von 20 Teams im Abschlusstableau und 3 Liter Pfeffi für die Performance auf der Party. Kurzum, der Fischkutter bleibt ungeschlagen ab Samstag Nachmittag. Ungefähr um diese Zeit hat es wohl einfach irgendwie gepasst mit diesem Team und diesem Turnier. Danke Rot Pot! Danke für ein großartigstes Fackel Up 2016. 

Mit an Bord beim Kutter: Adrian, Enrico, Fabian, Franca, Flo, Johnny, Katha, Leo, Max, Michi, Philipp, Robert und Veronika.