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Interview WinterLuft mit Jan

Hallo Jan! Wir wollen heute ein Interview führen zu deinem ersten Turnier mit uns Fischkutter zum WinterLuft in Lübeck. Wir interessieren uns sehr für deine Eindrücke und erste Erfahrungen zum Turnier, weil du ein Ultimate Frisbee Rookie bist. Erzähl uns gern zum Start wer du bist, woher du kommst, was du in Hamburg machst und wie du zu Fischkutter gekommen bist?

 

Hallo, ich bin Jan. Ich komme aus Lübeck und bin nach Hamburg gezogen, um zu Studieren. Ich habe mich beim Hochschulsport angemeldet und mich beim Ultimate Frisbee eingetragen. So bin ich zum Fischkuttertraining in den Turmweg beim Unisportgelände geko mmen und spiele seit 8 Monaten Ultimate.

 Willkommen beim Fischkutter Training! Hast du früher schon einmal Ultimat e Frisbee gespielt?

 

Wir haben früher mal im Sportunterricht in der Schule Ultimate gespielt. Das war eher regelunkonform und einfach nur Scheiben werfen, ohne richtige Taktik.

 

Ok, es gab im Fischkutter Training also viel zu Lernen. Kommen wir nun zu deinem ersten Turnier. Wie war die Anreise zum Turnier?

 

Die Anreise nach Lübeck war sehr entspannt, wir (Tofu, Lena und ich) haben uns Freitagabend getroffen und sind dann mit der Bahn nach Lübeck gefahren und waren dann erstmal auf dem Weihnachtsmarkt, wo wir Spieler von den Farmers aus Lüneburg getroffen haben, um den einen oder anderen Glühwein zu trinken. Anschließend sind wir zusammen zur Schlafhalle gegangen, wo auch Johannes und Philipp zu uns stießen. Es hat mich bereits positiv überrascht, dass die Teams sich auch untereinander so viel Kontakt und Spaß miteinander haben. Der Rest vom Fischkutter ist erst am Samstag vor dem ersten Spiel eingetroffen.

 

Sehr schön, wie hat dir das Turnier mit deinem Team gefallen?

 

Mir hat das Turnier insgesamt sehr sehr gut gefallen. Es war schön, dass es in meiner Heimatstadt war und ich kann WinterLuft in Lübeck jedem nur empfehlen. Der Spaß mit den Mannschaften, der Zusammenhalt in unserem Team, die Unterstützung des Teams, und das ganze Wochenende Ultimate zu Zocken hat unglaublich viel Spaß gemacht. Mir wurden viele Taktiken und Strategien die für mich neu waren erklärt und viele Fragen die ich dazu hatte beantwortet, sodass ich eine sehr steile Lernkurve hatte.

 

Vielleicht hat es dir auch so gut gefallen, weil es zur Weihnachtszeit war und der Lübecker Weihnachtsmarkt zu den Top Ten Deutschlands zählt?

 

Das hat natürlich auch dazu beigetragen, es kommen jedes Jahr so viele Besucher nach Lübeck auf die Weihnachtsmärkte und so konnten wir auch am Samstagabend noch einen Glühwein vor dem Essen genießen.

 

Cool, nachdem die Anreise zum Turnier so entspannt und erfolgreich gelungen ist, wie war der erste Spieltag?

 

Der erste Spieltag war für mich sehr gemischt, da ich in den ersten zwei Spielen sehr aufgeschmissen war, bis die Hilfe von der Sideline kam und besonders Tofu mir kräftig unter die Arme gegriffen hat, meine Position im Spielfeld zu finden und die Spielzüge, die mir vor dem Spiel und an der Sideline erklärt wurden, richtig durchzuführen. So wurde es durch die starke Hilfe von der Sideline immer besser und ich gewöhnte mich an das schnelle Indoor-Ultimate und die neuen Taktiken.

 

Sehr schön; wie viele Spiele hast du gespielt?

 

Am Samstag haben wir insgesamt 4 Spiele gespielt.

 

Erinnerst du dich an die Teams, gegen die du gespielt hast?

 

Zuerst haben wir gegen das Team aus Jena (Paradisco) gespielt, anschließend gegen das Team aus den Niederlanden (Mellow Lava Sheep), dann gegen „Deine Mudder" aus Bremen und als letztes haben wir gegen die „Farmers“ aus Lüneburg gespielt, mit denen wir uns am Vorabend bereits auf dem Weihnachtsmarkt getroffen haben.

 

Das klingt sehr international?

 

Ja, das hat mir auch sehr gut gefallen, das so viele ausländische Teams dabei waren. Gegen die Polen und gegen die Dänen haben wir leider nicht gespielt, da sie in dem anderen Pool waren.

 

Wie viele Spiele hast du mit deinem Team Fischkutter am ersten Spieltag gewonnen?

 

Das erste Spiel haben wir leider verloren (8:4 für Jena), aber alle anderen Spiele haben wir, nachdem wir dann eingespielt waren, gewonnen.

 

Also in allem ein erfolgreicher erster Spieltag?

 

Definitiv!

 

Erinnerst du dich, was du am ersten Spieltag alles gelernt und umgesetzt hast?

 

Generell habe ich noch nie Indoor Ultimate gespielt, daher war alles für mich sehr neu und auch sehr anders, als die Spiele beim Training auf dem Unisportgelände. Vor dem ersten Spiel haben wir Taktikbesprechung gemacht, in der mir die Box und die Isolation erklärt wurde. Da ich beides noch nie gespielt habe, war es komplett neu für mich. Die Laufwege mussten erstmal in meinen Kopf rein. Auch das Umschalten, was die anderen Mitspieler machen, musste ich erstmal koordinieren, um darauf richtig reagieren zu können.

 

Sehr gut gemacht! Wie waren die Spielpausen?

 

Die Spielpausen waren sehr entspannt, auch mit den anderen Teams. Man hat sich zusammengesetzt, Spiele oder Karten gespielt und geschnackt. Jeder konnte sich etwas zu Essen oder zu Trinken holen und es war wie ein Wiedertreffen von alten Bekannten, mit denen man gerne etwas unternimmt. :)

 

Wie waren die Spielvorbereitungen, gab es Aufwärmphasen und was habt ihr zur Erwärmung gemacht?

 

Ja, wir haben uns vor dem Spiel zum Werfen getroffen und, uns eingelaufen und gedehnt, haben Hot-Box gespielt und sobald das Spielfeld frei war auch den Endzonendrill. Jeder hatte auch noch ausreichend Zeit, zu werfen oder sich zu dehnen, je nach dem.

 

Sehr schön, was gab es zu Essen und zu Trinken?

 

Es gab eine diverse Auswahl an Suppen und Salaten zum Essen. Obst gab es auch reichlich. An Getränken gab es auch alles, was das Herz begehrt (Bier, isotonische Getränke, Wasser, Limonaden). Preis-Leistungstechnisch war es auch super!

 

Du hast am Beer-Race teilgenommen, wenn du von einem anderen Anfänger gefragt werden würdest, was ist ein Beer-Race, was würdest du antworten?

 

Ja, als Turnieranfänger habe ich mit Tofu zusammen am Beer-Race teilgenommen. Wahrscheinlich würde ich ihm einfach Raten, das er sich darauf freuen soll und Spaß haben soll, ohne sich vorher groß darüber Gedanken zu machen, da auch mir nur wenig vorher verraten wurde, außer dass es sich natürlich um Bier dreht. Beim Beer-Race in Lübeck ging es darum, das man so schnell wie möglich ein Bier ext, sich dann zehnmal mit einem Elefantenrüssel im Kreis dreht und so schnell wie möglich rüber zu seinem Mitspieler gegenüber läuft und zehnmal mit der Nicht-Wurfhand die Scheibe hin- und herwirft. Das zweier Team, dass das am schnellsten schafft hat das Beer-Race gewonnen.

 

Wer hat das Beer-Race gewonnen?

 

Ich glaube die Dänen haben das Beer-Race gewonnen, obwohl hinterher wohl die Flaschen nicht ganz leer waren. ;)

 

Wie war das Spiel nach dem Beer-Race, das letzte Spiel am ersten Spieltag?

 

Da wir das letzte Spiel gegen die Farmers gespielt haben und wir uns den Abend vorher schon am Weihnachtsmarkt getroffen haben, habe ich mich auf das Spiel gefreut, um zu sehen, wie gut die Farmers spielen und wie sie auf uns und wir auf sie im Spiel reagieren können. Die Stimmung auf dem Feld war sehr gut, sodass alle trotz des sehr intensiven Spiels viel Spaß hatten!

 

Nach dem Einzug ins Viertel-Finale gab es eine verdiente Sekt- & Bier-Dusche. Wenn dich ein anderer Anfänger fragen würde, was das ist, was würdest du ihm antworten?

 

Es ist eine entspannte Kombination aus Duschen und einem leckeren Kaltgetränk; sowohl Bier als auch Sekt.

 

Hört sich nach einem verdienten Abschluss des ersten Spieltages an und einem entspannten Übergang zum Abendessen. Wie war das Abendessen in Lübeck?

 

Wir waren erst unsicher, wo wir abends Essen wollen bis wir diese Frage mittags geklärt hatten: wir gehen chinesisch Essen im Restaurant Shanghai, da Ela ein Jahr in China verbracht hat, auch chinesisch sprechen konnte hat sie die Orga übernommen und konnte noch einen Tisch für uns ergattern. Als wir dann vor Ort waren, haben wir uns in zwei Grüppchen zusammengesetzt, da Ela vorgeschlagen hatte, sich ein paar Gerichte zu teilen. Auch konnte sie ein paar Gerichte bestellen die nicht auf der Karte standen, sie aber aus ihrer Zeit in China noch kannte. Das Essen war super lecker und es war cool, dass man so viele unterschiedliche Gerichte probieren konnte. Leider wurde an dem Abend auch Elas Portmonee geklaut, so dass wir sie spontan zum Essen eingeladen haben. Die Stimmung am Tisch war sehr ausgelassen und wir haben viel zusammen gelacht und die Zeit verging so wie im Fluge.

 

Nach dem Essen ging es direkt zur Party. Auf der Party angekommen, was hast du da als Erstes gemacht?

 

Nachdem wir uns die Jacken ausgezogen hatten ging es natürlich erstmal an die Bar. Dort gab es eine Bunte Auswahl an Getränken und Cocktails und ich bin mit einem leckeren Moscow Mule in den Abend gestartet.

 

Plötzlich haben sich alle auf der Tanzfläche ausgezogen, was hast du gemacht?

 

Ich habe mitgezogen, bzw. konnte mich gar nicht wehren und musste mitziehen. Als dann die komplette Tanzfläche Oberkörperfrei war, sorgte anschließende das verteilte Babyöl für eine reibungsfreie Party und die Eiswürfel boten die nötige Abkühlung.

 

Wie war die Stimmung am nächsten Morgen? Wann bist du aufgestanden?

 

Ich wurde um halb acht wach, weil einige in der Schlafhalle bereits herumgelaufen sind. Ich bin dann aufgestanden, um entspannt Duschen zu gehen und die Augen auf zu bekommen. Danach bin ich zum Frühstücken gegangen. Es gab natürlich Kaffee, Brötchen, Aufstriche, Wurst und Käse und richtig leckeres Rührei. Ich kann mich nicht erinnern, etwas vermisst zu haben. Nach dem Frühstück haben wir uns auch gleich das erste Spiel des Tages angeschaut. Die Farmers haben gespielt und trotz der kurzen Nacht war die Scheibe wieder heiß umkämpft und die Stimmung wie am Vortag sehr ausgelassen.

 

Wie war das erste Sonntag-Morgen Spiel?

 

Nach der langen Party-Nacht kam dann doch die Müdigkeit durch trotz des Frühstücks-Kaffees. Glücklicherweise haben wir das enge Spiel gegen Baltimate, die Gastgeber, gewonnen und sind somit ins Halbfinale eingezogen. Bei den Lübeckern hat auch Niklas, ein Spielerkind mitgespielt, der trotz seines Alters bereits sehr gut im Spiel mitmischen konnte und ein paar schnelle Cuts gelaufen ist.

 

Das zweite Spiel für euch am Sonntag war dann das Halb-Finale. Gegen welches Team habt ihr gespielt und wie war die Stimmung?

 

Wir haben gegen ‚Griffins Lehre‘ aus Greifswald gespielt und ich habe dreimal in dem Spiel gescort, vielleicht einmal die Defense geholt, die Greifswälder waren sehr laufstark. Am Ende haben wir uns den Universe-Punkt gesichert! Das nachdem 8:8 die Zeit bereits abgepfiffen wurde. Das Publikum, besonders die Lüneburger, haben uns stark angefeuert, da wir sie am Vortag auch stark unterstützt hatten. Gegen Ende des Spiels stieg die Spannung immer mehr. Das Spielende entschied über den Einzug ins Finale, eine knappe Geschichte! Da die Lüneburger und die Leute auf der Tribüne so stark angefeuert haben und das Halbfinale bis zum letzten Punkt stark umkämpft und spannend blieb war die Stimmung bereits finalwürdig.

 

Dein erstes Turnier und dein erstes Finale, wie war die Stimmung?

 

Da es das Finale war und wir gegen das Team aus Jena bereits im ersten Spiel verloren hatten war ich sehr gespannt auf das anstehende Spiel. Wir hatten uns von Spiel zu Spiel immer mehr verbessert und ich war gespannt ob wir uns dieses Mal mit ihnen messen könnten. Das Niveau war schon sehr hoch und die Jenaer hatten ein paar echt sehr schnelle, gute Leute dabei. Wir waren meiner Meinung nach deutlich besser und eingespielter als am ersten Spieltag, doch auch die Leute aus Jena haben im Vergleich zum ersten Spieltag nochmal eine Schippe oben draufgelegt und somit hat es leider nicht ganz gereicht und die Jenaer haben verdient gewonnen.

 

Da alles für mich neu gewesen ist, war für mich das Finale zu spielen, nochmal eine neue Erfahrung. Es ging um den Turniersieg und die Anspannung war deutlich höher als zuvor. Wenn es klar ist, dass man die Finger am Pokal haben kann, versucht man noch einmal die letzten Kräfte zu mobilisieren. Ich habe versucht mehr an die Scheibe zu kommen, am Gegner dran zu bleiben und generell heiß auf die Scheibe zu sein. Was mich persönlich stark geärgert hat, das ich bei einem eigentlich sicheren Punkt die Scheibe habe fallen lassen. Im Vergleich zum ersten Spiel bin ich aber trotz des Fehlers mit mir zufrieden gewesen. Ich war deutlich konzentrierter, die gelernten Taktiken waren für mich klarer und auch konnte ich auf die Gegenspieler deutlich besser reagieren. Ich habe durch die starke Unterstützung vom Fischkutter über das Wochenende sehr viel lernen können und viel Erfahrung sammeln können.

 

Das Finale hat noch einmal gezeigt das man noch mehr „dran sein“ kann, auch wenn das eigentlich bei jedem Spiel der Fall sein sollte.

 

Nach dem Finale kam gleich die Siegerehrung. Wie fandst du deine erste Siegerehrung?

 

Alle Teams kamen zusammen und haben sich im Halbkreis um den Sprecher gesetzt. Nacheinander wurden die einzelnen Teams von unten nach oben aufgerufen, obwohl leider schon einige ausländische aufgrund des weiten Anreisewegs der Team abreisen mussten wurde auch ihre Platzierung gehrt. Es gab Süßigkeiten für jedes Team, ab dem dritten Platz gab es Lübecker Marzipan und es gab Sekt für den Spirit-Sieger und den Turnier-Sieger.

 

Vielen Dank für das Interview zu deinem ersten Turnier mit Fischkutter beim WinterLuft in Lübeck 2016! Mit dabei waren Jan, Lena, Alain, Claudia, Jenny, Gabriela, Philipp, Eike, Johannes und Tofu.